Eva Karl Faltermeier im Interview
Die Kabarettistin aus Eichhofen
Eichhofen ist bekannt für seine Brauerei, aber nicht nur. Eine gebürtige Eichhofenerin startet aktuell bundesweit auf den Kleinkunstbühnen durch. Die Kabarettistin Eva Karl Faltermeier kennt in Eichhofen jeden Winkel. Ihr erstes Geld hat sie in unserem Brauereigasthof verdient. Und dort haben wir uns auch mit ihr zum Interview getroffen. Wenn wir schon im Brauereigasthof sitzen, liegt die erste Frage auf der Hand: Haben Sie ein Lieblingsbier?
EKF: Klar, Mein Lieblingsbier ist das Eichhofener Dunkle. Ich trinke wirklich sehr gerne Bier, aber das geht im täglichen Leben natürlich nicht ständig. Generell bin ich nicht so, dass ich Bier trinke, um besoffen zu werden. Da hab‘ ich manchmal nichts dagegen, aber ich überglorifiziere den Rausch nicht. Mir schmeckt halt wirklich das Bier. Ich fänd‘s fast besser, wenn es langsamer wirken würde. Dann könnte ich mehr trinken als z.B. vom alkoholfreien Bier. Der Geschmack ist für mich da wirklich absolut vorrangig. Außerdem vertrage ich Bier tatsächlich wahnsinnig gut, im Gegensatz zum Wein.
EH: Für Ihre Kabarett-Karriere haben Sie einen sicheren Job in der Pressestelle der Stadt Regensburg gekündigt. Dann kam Corona, aber jetzt läufts für Sie. Ihre Auftritte sind meist ausverkauft, Sie sind regelmäßig im Fernsehen, haben diverse Preise gewonnen und auch noch ein Buch geschrieben. Aber sind Sie immer noch eng mit Eichhofen verbunden?
EKF: Klar, ich bin in Eichhofen aufgewachsen und habe hier gewohnt bis ich 19 war. Gefühlte eineinhalb Tage nach dem Abitur bin ich weggezogen. Und natürlich habe ich eine besondere Beziehung zum Dorf. Als Kind hat man den Ort schnell erschlossen, er ist ja nicht so groß. Ich kenn‘ jeden Garten und jeden Winkel in Eichhofen. Wir haben praktisch auch jeden Tag im Schlossgarten gespielt. Der Vater vom Michel (Anmerk. der Red.: Vater des Brauereichefs) hat uns einfach übersehen und so getan alles wären wir nicht da, obwohl da etwa 20 Kinder in seinem Garten gespielt haben. Jeder andere wäre ausgeflippt. Später habe ich dann im Gasthof in der Küche gearbeitet. Im Studium habe ich hier immer wieder gejobbt, bei Brauereifesten oder Hochzeiten ausgeholfen. Der Gasthof war quasi meine Geld- und meine Bierquelle.
Ich habe auch kurzzeitig bedient. Aber mein Servicegedanke ist nicht besonders ausgeprägt. Außerdem kann ich schlecht balancieren und schlecht Kopfrechnen. In der Küche beim Pfannenschrubben habe ich mich einfach immer viel wohler gefühlt. Bedienen hat mich gestresst, ich war angespannt und habe mich immer so auf dem Präsentierteller gefühlt. Was im
Nachhinein natürlich lustig ist. Jetzt bin ich beruflich die ganze Zeit auf dem Präsentierteller, aber ich muss währenddessen nichts balancieren.
EH: Mit Ihrem ersten Kabarett-Programm „Es geht dahi“ sind Sie in ganz Deutschland unterwegs. Haben Sie für Auftritte
beispielsweise in Hamburg oder Köln eine Hochdeutsch-Version oder gibt’s eine Art Untertitel?
EKF: Das mit den Untertiteln ist tatsächlich eine gute Idee. Da habe ich mir auch schon überlegt, ob ich das beim zweiten Programm gagmäßig einbaue. Ich habe mir inzwischen eine hochdeutsche Version vom Programm angeeignet. Die ist nicht ganz so gut wie die bayerische. Im zweiten Programm werde ich das von Anfang an anders anlegen. Nachdem ich den Prix Pantheon gewonnen habe (Anmerk, der Red: einer der wichtigsten deutschen Kabarett-Preise) sind nämlich wahnsinnig viel Buchungen aus dem Norden gekommen.